Einweg
Der Verbrauch von Einweg-Essensboxen hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen und belastet Umwelt und Klima immer mehr. 120.000 Tonnen Einweg-Essensboxen werden pro Jahr in Deutschland verbraucht. Sie belasten das Klima jährlich mit 415.000 Tonnen CO2. Die entstehenden Abfallmengen haben sich damit seit 1994 mehr als vervierfacht. Neben dem Ressourcenverbrauch verschmutzen viele der weggeworfenen Einwegverpackungen Straßen, öffentliche Plätze und die Natur.
Einweg
- Jede Stunde werden in Deutschland 520.000 Essensboxen, Menüschalen und Pizzakartons für den Außer-Haus-Konsum von Speisen verbraucht.
- Für die Produktion dieser Verpackungen werden nach GVM-Angaben pro Jahr mehr als 20.000 Tonnen Kunststoffe, über 6.000 Tonnen Aluminium und fast 93.000 Tonnen Pappe verwendet. Dabei kommt in der Regel Neumaterial zum Einsatz.
- Allein für die Herstellung der über zwei Milliarden Takeaway-Verpackungen aus Pappe werden nach DUH-Berechnungen über 4,4 Milliarden Liter Wasser benötigt. Das entspricht dem gesamten jährlichen Wasserverbrauch aller Einwohner*innen von Nordrhein-Westfalen, Bayern und Berlin zusammen. Zur Gewinnung der Holzfasern müssen jedes Jahr mehr als 130.000 Bäume gefällt werden.
Doch nicht nur die Umweltbelastung durch den Einwegkonsum ist riesig: Die Reinigung und Entsorgung von Einwegverpackungsmüll im öffentlichen Raum kostet die Städte und Gemeinden laut Angaben des Verbands Kommunaler Unternehmen (VKU) 720 Millionen Euro jährlich. Das entspricht 8,30 Euro pro Einwohner*in und Jahr
Einweg-Essensboxen stellen eine unnötige Belastung des Klimas dar. Verglichen mit Mehrwegalternativen erzeugen sie ein Vielfaches an CO2-Emissionen. Mehr als 200.000 Tonnen CO2 könnten durch einen Umstieg auf 100 Prozent Mehrweg pro Jahr in Deutschland eingespart werden.
Besonders häufig genutzte Materialien für Einweg-Essensboxen sind Pappe, Aluminium, sowie konventionelle und Biokunststoffe.
Häufig genutzte Materialien:
Pappe
Papierbasierte Take-Away-Verpackungen bestehen in der Regel aus Neumaterial. Für die Papierherstellung wird viel Holz und Wasser verbraucht. Schon jetzt hat Deutschland den höchsten Pro-Kopf-Papierverbrauch unter den G20-Staaten.
Häufig sind die Takeaway-Schalen und -Boxen innen mit Kunststoff oder Aluminium beschichtet, um ein Durchweichen des Materials zu verhindern. Aufgrund dieser Beschichtung lassen sie sich nur schwer recyceln und landen in der Regel in der Verbrennung.
Bei einer unsachgemäßen Entsorgung in die Umwelt kann es zum Eintrag von Mikroplastik kommen.
Auch unbeschichtete Pappverpackungen sind keine ökologische Alternative: Ein hoher Ressourcenverbrauch bei ihrer Herstellung steht einer sehr kurzen Nutzungsdauer gegenüber.
Pizzakartons machen mit 50.000 Tonnen mehr als ein Drittel des gesamten Abfallaufkommens an Takeaway-Verpackungen aus. Sie sind sperrig und für eine Einwegverpackung mit über 100 Gramm auch recht schwer. Manchmal sind sie innen mit Kunststoff beschichtet, um ein Durchweichen des Materials zu verhindern.
Da die Papierherstellung sehr wasserintensiv ist, schlägt bereits die Herstellung eines einzigen Pizzakartons mit einem Verbrauch von über fünf Litern zu Buche.
Aluminium
Aluminiumverpackungen zur Bereitstellung von Speisen sind unökologisch und klimaschädlich:
Die Gewinnung von Aluminium ist mit hohen Umweltauswirkungen verbunden. Im Prozess entsteht giftiger Rotschlamm, der in eigens dafür angelegten Becken deponiert wird, damit die enthaltenen Schwermetallverbindungen und Natronlauge nicht in die Umwelt gelangen.
Die Herstellung von Aluminiumprodukten ist zudem sehr energieintensiv. Der Energieverbrauch zur Produktion einer Tonne Aluminium ist vier Mal so hoch wie für eine Tonne Papier und 27-mal so hoch wie für eine Tonne Glas, mit drastischen Auswirkungen auf das Klima: Die Nutzung einer Aluminiumschale erzeugt mehr als 3,5 Mal so viel CO2 wie die Reinigung eines Mehrwegbehälters.
In Aluminiumschalen ist in der Regel eine Kunststoffschicht eingearbeitet, welche das Metall vom Inhalt der Verpackung trennt. Häufig kommen kunststoffbeschichtete Pappdeckel zum Einsatz, um die Speisen vorm Erkalten zu bewahren und zu schützen.
Aus den genannten Gründen sind Einwegverpackungen aus Aluminium als sehr umweltschädlich einzustufen. Ihre Nutzung sollte unbedingt vermieden werden.
Konventionelle Kunststoffe
Einweg-Essensboxen aus rohölbasierten Kunststoffen kamen bisher sehr häufig für Speisen jeglicher Art zum Einsatz. Für Gastronom*innen sind sie aufgrund ihres geringen Gewichts besonders leicht zu handhaben
Durch das Verbot von Essensboxen (und Bechern) aus expandiertem Polystyrol seit Inkrafttreten der Einwegkunststoffverbotsverordnung am 3. Juli 2021 mussten Betriebe, die Speisen in Wegwerfplastik anbieten wollen, auf andere Materialien umsteigen. Wir haben für dich ein FAQ-Dokument zur Einwegkunststoffverbotsverordnung erstellt. Noch in den Lägern befindliche Essensboxen aus expandiertem Polystyrol werden allerdings noch immer abverkauft.
Andere Einweg-Essensboxen aus Materialien wie Polypropylen (PP), Polystyrol (PS) oder Polyethylenterephtalat (PET) sind ebenfalls klimaschädlich, denn auch sie werden für jede Nutzung neu produziert und werden nach dem Essen zu Abfall.
Einweg-Essensboxen werden oft in öffentlichen Abfalleimern entsorgt. Deren Inhalt wird meist mit dem Restmüll verbrannt, wodurch wertvolle Ressourcen nach einmaliger Nutzung verloren gehen.
Während die Nutzung einer Mehrwegbox nur 28 Gramm CO2-Emissionen erzeugt, sind es bei einer Einweg-Essensbox aus PP rund 100 Gramm
Biokunststoffe
Einweg-Kunststoffverpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen sind genauso wenig zu empfehlen wie andere Wegwerfprodukte. Auch zu ihrer Herstellung werden große Mengen Energie aufgewendet und das alles für eine sehr kurze Nutzung.
Sehr viele dieser Produkte bestehen lediglich anteilig aus nachwachsenden Materialien. Um das Material stabiler zu machen, werden oft rohölbasierte Kunststoffe als Stabilisatoren eingesetzt. Als Verbund unterschiedlicher Materialien sind die Verpackungen sehr schlecht zu recyceln.
Viele Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen werden mit als vermeintlich biologisch abbaubar beworben. Tatsächlich erfolgt diese in der Regel nur eingeschränkt und bezieht sich oft auf industrietechnische Normen.
In der Natur bauen sich deshalb viele Produkte ebenso so langsam ab wie Produkte aus konventionellem Kunststoff. Gesamtökologische Vorteile ergeben sich aus der biologischen Abbaubarkeit in der Regel nicht. Weitere Informationen hierzu findest du auch auf www.duh.de/bioplastik.