Was ist Mehrweg?

Mehrweg ist Kreislaufwirtschaft in der Praxis. Ganz gleich, ob es die Essensbox in der Gastronomie, die Mehrwegflasche aus dem Getränkemarkt oder der Eventbecher aus Hartplastik ist – mit jeder Wiederbefüllung und Kreislaufführung können wertvolle Ressourcen und Energie eingespart werden, die sonst in die Herstellung einer neuen Verpackung fließen würden.

Mehrwegsysteme sind echte Klimaschützer. Beispielweise sparen Getränke aus Mehrwegbechern auf Events über den gesamten Lebenszyklus mindestens 50 Prozent der CO2-Emissionen im Vergleich zu Einwegbechern ein.

Pool-Mehrwegsysteme

In besonders effizienten Mehrwegsystemen nutzen viele verschiedene Gastronom*innen oder Veranstalter*innen ein Kontingent an gleichen Verpackungen, die nach der Benutzung gespült und wiedereingesetzt werden können. Auch bei den Getränkeverpackungen sind Pool-Mehrwegflaschen weit verbreitet und werden von vielen Abfüllern in ganz Deutschland verwendet.

Auf Veranstaltungen kommen Poolsysteme in Deutschland seit Jahrzehnten zum Einsatz. Mehrwegbecher und weiteres Geschirr werden in der Regel von Systemdienstleistern bereitgestellt und nach den Events abgeholt, gereinigt und getrocknet. Auch Kommunen können Pools an Mehrweggeschirr zur Ausleihe zur Verfügung stellen. Eine Anbieterübersicht findest du in unserem Praxisleitfaden.

Auch in der Gastronomie werden zunehmend Mehrweg-Poolsysteme wie Recup, Vytal oder Relevo genutzt. Sie helfen, die Umweltauswirkungen durch den gestiegenen Außer-Haus-Konsum zu reduzieren, indem sie statt auf kurzlebige Wegwerfverpackungen auf klimafreundliche Mehrwegboxen und -becher setzen.

Pfand

Mehrweg ist Kreislaufwirtschaft in der Praxis. Ganz gleich, ob es die Essensbox in der Gastronomie, die Mehrwegflasche aus dem Getränkemarkt oder der Eventbecher aus Hartplastik ist – mit jeder Wiederbefüllung und Kreislaufführung können wertvolle Ressourcen und Energie eingespart werden, die sonst in die Herstellung einer neuen Verpackung fließen würden.

Bei Ausgabe der Becher, Boxen, Teller und Besteckteile müssen Verbraucher*innen das Pfand bezahlen. Bei der Rückgabe des Mehrweggeschirrs erhalten sie es zurück. In Pool-Mehrwegsystemen muss die Rückgabe nicht am gleichen Ort wie die Ausgabe erfolgen, sondern kann zum Beispiel in einem anderen Restaurant erfolgen, das die gleichen Mehrwegboxen anbietet. Andere Anbieter von Pool-Mehrwegsystemen arbeiten mit Handyapps, in denen die ausgegebene Verpackung registriert wird, so dass auf ein Pfand verzichtet werden kann.

Eigenes Mehrweggeschirr

Für den Kaffee für unterwegs oder das Mittagessen zum Mitnehmen können Verbraucher*innen auch eigene Becher und Boxen verwenden. Insbesondere dann, wenn noch kein anderes Mehrwegangebot besteht. Für die Reinigung der Becher und Boxen sind dann die Verbraucher*innen verantwortlich.

Viele Restaurants, Cafés und Imbisse befüllen bereitwillig Mehrwegbehälter und werben sogar damit. Durch die vielfache Wiederverwendung von Mehrwegbechern und -boxen können Ressourcen eingespart und CO2-Emissionen vermieden werden.

Blauer Engel

2019 hat das Bundesumweltministerium den Blauen Engel für „Ressourcenschonende Mehrwegsysteme to-go für Lebensmittel und Getränke“ ins Leben gerufen. Mit dem Umweltzeichen sollte ein Beitrag zur Reduzierung von Einweg-Bechern und Einweg-Lebensmittelverpackungen geleistet werden. In den Kriterien ist unter anderem festgelegt, dass Mehrwegbecher und -boxen mindestens 500 Spülzyklen aushalten müssen und dass ein Pfand erhoben werden muss (50 Cent bei Mehrwegbechern). Außerdem dürfen die Mehrwegverpackungen nur aus sortenreinem Kunststoff bestehen. Der Blaue Engel kann eine gute Orientierung für Gastronomiebetriebe sein, die klimafreundliche Mehrwegsysteme einsetzen wollen. Bisher tragen drei Mehrwegsystemanbieter das Umweltzeichen.

Blauer-Engel-Logo

Mehrwegangebotspflicht

Ab dem 1. Januar 2023 gilt in Deutschland für alle Letztvertreiber von Speisen und Getränken eine Mehrwegangebotspflicht nach § 32f. Verpackungsgesetz (VerpackG).

Das heißt, dass sie Essen und Trinken auch in Mehrweg anbieten müssen, wenn sie Einweg-Becher und Einweg-Kunststoff-Lebensmittelverpackungen ausgeben. Ob es ausreicht, mitgebrachte Behälter zu befüllen oder eigenes Mehrweggeschirr bereitgestellt werden muss, hängt von der Anzahl der Mitarbeitenden und der Verkaufsfläche ab. Alle wichtigen Informationen zur Mehrwegangebotspflicht findest du in unserem Faktenpapier zu Mehrweg im VerpackG.

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