Materialführer

Einweg

Neuartige Einwegverpackungen, zum Beispiel aus nachwachsenden Rohstoffen, werden häufig als nachhaltige Alternativen zu Aluminium, Plastik oder auch Pappe beworben. In der Regel handelt es sich dabei um Greenwashing-Produkte, die ebenso unökologisch sind wie andere Einwegprodukte.

Grundsätzlich gilt: Die aufwändige Produktion von Bechern, Schalen und Tellern für den einmaligen Verzehr von Speisen und Getränken ist nicht umweltfreundlich. Durch einen Mausklick auf das gewünschte Material erhalten Sie weitere Hintergrundinformationen.

Pappe mit Kunststoffbeschichtung

Herstellung

Für die Herstellung des Zellstoffs für Lebensmittelverpackungen wird in der Regel frisches Holz verwendet, wofür immer wieder neue Bäume gefällt werden müssen. Das gilt auch für braune Verpackungen, die oft nur so aussehen sollen, als bestünden sie aus Altpapier
Über 80 Prozent des deutschen Bedarfs an Primärfasern wird durch Importe gedeckt, entweder als Zellstoff oder als fertiges Papier. Hierfür werden weltweit Wälder gerodet und Lebensräume zerstört
Zur Herstellung von Lebensmittelverpackungen aus Pappe wird viel Wasser eingesetzt (zum Beispiel 1,3 Liter für einen einzigen Kaffeebecher mit einem Volumen von 0,3 Litern)
Für die Beschichtung wird häufig der Kunststoff Polyethylen oder auch Polylactid (PLA) oder kristallines Polylactid (C-PLA) eingesetzt. Auch hierfür wird Neumaterial verwendet
Rund 12 Prozent der in Deutschland genutzten Pappbecher mit Kunststoffbeschichtung kommen aus Ostasien

Entsorgung

Insbesondere kunststoffbeschichtete Pappbecher landen oft in der Umwelt
Durch den häufigen Konsum im öffentlichen Raum erfolgt die Entsorgung oft über öffentliche Abfalleimer. Dieser unsortierte Abfall wird verbrannt
Bei einer Entsorgung im gelben Sack oder der Papiertonne landen die Becher oder Boxen letztlich in der Verbrennung. Ein Recycling in nennenswertem Umfang findet nicht statt

Nudelboxen, Pappbecher und andere beschichtete Pappverpackungen für Speisen und Getränke werden aus neuen Holzfasern hergestellt und landen zumeist in der Abfallverbrennung oder im schlechtesten Fall in der Umwelt. Die hohen Ressourcenverbräuche zur Herstellung stehen in keinem Verhältnis zur kurzen Nutzungsdauer.