Materialführer

Einweg

Neuartige Einwegverpackungen, zum Beispiel aus nachwachsenden Rohstoffen, werden häufig als nachhaltige Alternativen zu Aluminium, Plastik oder auch Pappe beworben. In der Regel handelt es sich dabei um Greenwashing-Produkte, die ebenso unökologisch sind wie andere Einwegprodukte.

Grundsätzlich gilt: Die aufwändige Produktion von Bechern, Schalen und Tellern für den einmaligen Verzehr von Speisen und Getränken ist nicht umweltfreundlich. Durch einen Mausklick auf das gewünschte Material erhalten Sie weitere Hintergrundinformationen.

Bagasse

Herstellung

Nebenprodukt aus dem Zuckerrohranbau, der oft unter schlechten Arbeitsbedingungen und wenig nachhaltig erfolgt
Für den landwirtschaftlichen Anbau von Zuckerrohr, beispielsweise in Brasilien, kann Landnutzungskonversion nicht ausgeschlossen werden, wodurch die Abholzung des Regenwaldes weiter vorangetrieben wird
Die Bagasse wird im Zuckerrohranbau auch als Dünger genutzt und versorgt den Boden mit wichtigen Nährstoffen. Außerdem wird das Material zur Herstellung von Bioethanol oder als Baustoff verwendet
Lange Transportwege aus Zuckerrohranbaugebieten (zum Beispiel Brasilien oder Südostasien)
Verpackungen aus Bagasse werden für eine bessere Stabilität teilweise mit Chemikalien versetzt

Entsorgung

Eine Entsorgung über den Bioabfall ist nicht zulässig
Die Entsorgung erfolgt über den Restmüll/ öffentliche Abfallbehälter mit anschließender Verbrennung
Ein langwieriger biologischer Abbau ist in der Theorie möglich, wenn keine Chemikalien verarbeitet wurden

Die Nutzung von Bagasse als Ausgangsmaterial für Einwegverpackungen und -besteck in Deutschland ist mit dem Anbau von Zuckerrohr in weit entfernten Ländern wie Brasilien verbunden. Gleichzeitig fehlt Bagasse in anderen Anwendungsbereichen und wird dann durch andere Stoffe ersetzt - ein Nullsummenspiel. Takeaway-Verpackungen aus Bagasse werden nicht recycelt.