Getränkedosen
Vor allem Discounter setzen zunehmend auf Aluminium- und Weißblechdosen für Bier und Erfrischungsgetränke. Inzwischen gehen in Deutschland 4,5 Milliarden Getränkedosen jährlich über die Ladentheke – mit steigender Tendenz. Eine besorgniserregende Entwicklung für den Klimaschutz.
Hoher Energieverbrauch in der Produktion
Durch Rohstoffgewinnungs-, Veredelungs- und Schmelzprozesse ist die Herstellung von Aluminium und Weißblech für Getränkedosen überaus energieintensiv. Durch den Einsatz fossiler Energieträger wird der Klimawandel weiter angeheizt. Der Energieverbrauch von einer Tonne Aluminium ist vier Mal so hoch wie die Produktion einer Tonne Papier und 27 Mal so hoch wie die Produktion einer Tonne Glas. Für die Herstellung von einer Tonne Aluminium aus bergbaulich gewonnenem Bauxit werden im Schnitt 15.700 kWh verbraucht – das entspricht dem jährlichen Verbrauch von fünf Vier-Personen-Haushalten.
Glas-Mehrwegflasche
- Mehrwegglasflaschen sparen rund 50 Prozent CO2 im Vergleich zu Einweg ein
- Mehrwegglasflaschen werden bis zu 50 Mal wiederbefüllt
- Mehrwegflaschen werden überwiegend regional über kurze Transportstrecken vertrieben
Bleibende Umweltschäden
Auf allen Stufen der Herstellung von Aluminium, von den Tagebauen über Raffinerien bis zu den Aluminiumhütten entstehen unterschiedliche Umweltprobleme:
Bauxiterz, das in Bergwerken abgebaut wird, ist die Basis der Aluminiumproduktion. Beim Abbau von Bauxit wird großflächig in die Natur eingegriffen, da die Vorkommen in der Regel etwa einen halben Meter unterhalb des Mutterbodens liegen. Bauxit wird in Raffinerien unter hohem Einsatz elektrischer Energie von anderen Bestandteilen getrennt, wobei je Tonne Aluminiumoxid rund 1,5 Tonnen Rotschlamm entstehen. Rotschlamm enthält ätzende Natronlauge und giftige Schwermetallverbindungen. Vorfälle wie der Dammbruch eines Rotschlammbeckens im ungarischen Kolontar oder die Einleitung von Rotschlamm in den brasilianischen Batata-See belegen erhebliche Umweltschäden durch die giftigen Abfallstoffe.
Ferner können Erzstäube beim Transport in die Umwelt gelangen und die giftigen Komponenten ausgewaschen werden. Aluminium-Ionen sind für Mikroorganismen schädlich und toxisch für Tiere und Pflanzen.
Von der Mehrwegflasche zur Mehrwegflasche
Mehrwegflaschen werden im Handel wieder zurückgegeben und am Ende ihres langen Produktlebens mit vielen Wiederbefüllungen hochwertig recycelt.
- Mehrwegflaschen aus Weißglas bestehen zu 63 Prozent aus Altglasscherben
- Mehrwegflaschen aus Grünglas sogar zu 80 Prozent
- Pro 10 Prozent Altscherbeneinsatz verringert sich die Schmelzenergie zur Flaschenherstellung um drei Prozent
Downcycling bei Getränkedosen
Obwohl durch das Einwegpfand die Sammelquote von Getränkedosen hoch ist, werden für deren Herstellung nach wie vor große Mengen Neumaterial benötigt. Störstoffe wie Fremdmetalle, Kunststoffe und Lacke sorgen dafür, dass eine stoffliche Nutzung als Lebensmittelverpackung erschwert wird.
Darüber hinaus werden Getränkedosen nur an wenigen Abfüllstandorten in Deutschland abgefüllt und bundesweit vertrieben. Dadurch legen sie lange Transportwege zurück, was sich negativ auf die Klimabilanz auswirkt.
Dosen schaden dem Klima
Die genannten Faktoren machen Getränkedosen zu einer klimaschädlichen Verpackung. Nach Angaben der Dosenhersteller fallen pro 1.000 Liter Füllgut bei einer 0,5 Liter-Getränkedose aus Weißblech 302 Kilogramm CO2-Emissionen an und bei Aluminiumdosen 296 Kilogramm.
Zum Vergleich: für Mehrwegflaschen aus Glas, die 400 Kilometer weit transportiert und 25 Mal wiederbefüllt werden, sind es lediglich 159 Kilogramm CO2. Damit sparen sie die Hälfte des schädlichen Klimagases ein. Bei einer Transportentfernung von nur 100 Kilometern verursachen Mehrweg-Glasflaschen sogar nur noch 100 Kilogramm CO2 je 1.000 Liter Füllgut.